Kann man das legendäre Ballett der Küken in ihren Eierschalen auf dem Horn spielen? Das Ensemble German Hornsound kann, wie diese CD beweist. Für diese Einspielung im Breitwandformat präsentiert sich das Hornquartett in Version 8.1 – Christoph Eß, Sebastian Schorr, Stephan Schottstädt und Timo Steininger musizieren gemeinsam mit Carsten Duffin, Ralph Ficker, Martin Grom, Christian Lampert und dem Schlagzeuger Simon Rössler, der auch Klavier und Celesta spielt. Beteiligt war zudem Dirigent Hannes Krämer, der mit sicherer Hand musikalische Präzision garantiert.
Den Hornisten gelingt es tatsächlich, mit dem oft und gern bearbeiteten Werk von Modest Mussorgski zu verblüffen. Das liegt zum einen an dem überraschend wandlungsfähigen Hornsound. Klanglich wartet diese CD mit ganz erstaunlichen Kontrasten auf. Dazu trägt auch ihr Konzept mit bei – denn Mussorgskis Promenaden führen nicht nur von Bild zu Bild, sie leiten den Hörer auch zu einigen großen Werken aus der russischen Musiktradition, wie Mussorgskis gespenstischer Nacht auf dem kahlen Berge, Walzer und Tanz aus der zweiten Varieté-Suite von Dmitri Schostakowitsch, sowie bekannten Melodien aus zwei Ballettmusiken – Sergej Prokofjews Romeo und Julia und Peter Tschaikowskis Nuss- knacker. Nach Tanz der Zuckerfee und Blumenwalzer folgt dann ein atemberaubendes Finale – mehr sei hier nicht verraten. Diese acht Hornisten jedenfalls spielen jedes Orchester mühelos an die Wand. Dabei hat jeder einzelne Instrumentalist eine höchst individuelle Stimme; die Arrangements sind faszinierend, und sie sind passgenau für die Mitwir- kenden gearbeitet. Soviel Können und Leidenschaft kann man gar nicht genug loben. Unbedingt anhören!
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