Dienstag, 3. November 2015
Händel: Oratorio Arias (Supraphon)
Die Oratorien von Georg Friedrich Händel waren zu Lebzeiten des Komponisten sehr populär, und die meisten dieser Werke sind auch heute noch beim Publikum präsent und in etlichen Einspielungen verfügbar. Eine Auswahl von Bass-Arien aus Alexander's Feast, Messiah, Acis and Galathea sowie Judas Maccabaeus hat nun Adam Plachetka gemeinsam mit dem Czech Ensemble Baroque unter Roman Válek bei Supraphon veröffentlicht. Der tschechische Sänger, ausgebildet am Prager Konservatorium, gehört seit 2010 zum Ensemble der Wiener Staatsoper. Einigermaßen erstaunt vernimmt man daher, was diese CD anbietet: Ein Orchester, das ziemlich uninspiriert und orientierungslos musiziert, und einen Solisten, der offenbar deutlich besser ausschaut, als er singt: Ein Timbre zum Erschrecken, ein Vibrato, in dem Koloraturen akustisch verschwinden wie Lichtblitze in dichtem Nebel, und dazu ein schockierender Mangel an Ausdruck. Derartige Klänge kennt man von altgedienten Sängern, wenn ihre Technik nachlässt – aber von jungen Sängern, die bei den Salzburger Festspielen oder in Covent Garden auftreten, erwartet man Format und Klasse. Beides habe ich hier schmerzlich vermisst.
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