Den Spuren berühmter Kollegen folgt Johann Plietzsch mit seinem Barocktrompeten Ensemble Berlin: Die dritte CD des Ensembles bei dem Label Raumklang ist den Trompetern gewidmet, die im 17. und 18. Jahr- hundert am englischen Hof musi- zierten. Das Instrument hatte stets eine wesentliche Rolle in der höfischen Repräsentation: „Als Attribut der Macht verkörperte sie all das, was die Regenten waren oder sein wollten: Kraftvoll, mächtig und unermesslich reich!“, schreibt Plietzsch in einer umfangreichen Einführung im Beiheft.
In England allerdings erlangte die Trompete erst zum Ende des 17. Jahr- hunderts tatsächlich Bedeutung. Und so beginnt diese CD mit Henry Purcell (1659 bis 1695), der Trompetenmusik nach italienischem Vorbild für Oberhoftrompeter Mathias Shore und sein 16köpfiges Ensemble schrieb. Natürlich dürfen auch die Werke von Georg Friedrich Händel (1685 bis 1759) nicht fehlen – die er für Musiker wie William Bull, Mathias, William und John Shore, vor allem aber für Valentine Snow (um 1700 bis 1770) komponierte. Dieser Musiker war „Mr. Handel's Trumpe- ter“, und er war seinerzeit offenbar ausgesprochen populär.
Das Barocktrompeten Ensemble Berlin präsentiert zudem Musik wenig bekannter Komponisten, wie eine Royal Trumpet Suite des Londoner Klavierlehrers Gottfried Keller, und Bühnenmusiken von John Shore, Nicola Mattheis und Jeremiah Clarke. Es ist ein abwechslungsreiches Programm, in dem die Klänge der acht virtuos geblasenen Barocktrompe- ten nebst Pauken und Basso continuo immer wieder durch „leise“ Musik- stücke ergänzt werden, in denen Orgel oder auch Laute Akzente setzen. Gratulation, diese CD ist wirklich sehr gelungen!
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