Eine hinreißende CD hat jüngst das Ensemble Quintessenz veröffentlicht. Das Leipziger Flötenquintett besteht nunmehr seit 20 Jahren – und aus diesem Anlass beschenkt es sein Publikum mit einem magischen Al- bum: Incantations, Beschwörungen, haben die Musiker auf das Cover geschrieben.
Dieser Titel ist treffend gewählt. Denn der Hörer darf sich auf allerlei Zauberhaftes gefasst machen – so sind beispielsweise die Tänze, von Gioachino Rossinis Tarantella La Danza über Claude Debussys La danse de Puck bis hin zu Camille Saint-Saens' Danse macabre, nicht ohne Hintersinn ausgesucht. Ungarisches Temperament zeigt das Quintett bei Franz Dopplers stimmungsvoller Fantaisie Pastorale Hongroise. Die CD enthält zudem zwei Ersteinspielungen von Werken, die speziell für Quintessenz entstanden sind – Medusa von Anže Rozman und Spells von Ian Clarke.
Arrangiert hat die Stücke ansonsten Gudrun Hinze. Wie es ihr gelingt, den Klang eines ganzen Orchesters mit nur fünf Flöten zu imitieren, das grenzt mitunter an Magie. Insbesondere ihre Bearbeitung von Felix Mendelssohn Bartholdys Ein Sommernachtstraum ist absolut bezaubernd; die Flöten-Variante begeistert mit Klangfarben und Fluidum. Mit gefällt sie beinahe besser als das Original. Und in den 19 Variationen aus Marin Marais' Les Folies d'Espagne gelingt es Gudrun Hintze sogar, Gambe, Harfe und spanische Rhythmusinstrumente mit dem Flötenensemble anklingen zu lassen. Grandios!
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