Zwei Violoncelli und Orgel – das ist eine ganz aparte Kombination, wie diese CD beweist. Joachim Wohlgemuth und Caroline Busser, Violoncello, sowie Christian Bischof, Orgel, haben ein ziemlich buntes Programm eingespielt, das von einzigen Doppelkonzert in g-Moll RV 531 für zwei Violoncelli von Antonio Vivaldi bis hin zu den Drei Stücken für zwei Violoncelli und Orgel op. 62 des Leipziger Cellisten Julius Klengel und von Josef Gabriel Rheinbergers Abendlied aus den Drei Stücken für Violoncello und Orgel
op. 150 bis zu Camille Saint-Saens' Prière op. 158. Musik der Romantik auf einer ungleichstufig gestimmten Orgel anzuhören, das ist allerdings dem Ohr nicht durchweg angenehm.
Die eher selten zu hörenden Originalkompositionen haben die Musiker durch eine Reihe von Bearbeitungen populärer Werke ergänzt, beispiels- weise um Henry Purcells Music for a while, im Original für Singstimme und Continuo, den Abendsegen aus Engelbert Humperdincks Märchenoper Hänsel und Gretel oder um eine Cello-Version des Largos aus Bachs berühmtem Konzert für zwei Violinen BWV 1043.
Sowohl die beiden Streicher als auch der Organist erhalten zudem Gelegen- heit, ihre Instrumente pur zu präsentieren. Die Toccata Septima aus Georg Muffats Apparatus musico-organisticus gibt Christian Bischof nicht nur die Gelegenheit, eine der raren Quadrupelfugen vorzutragen. Zugleich vermittelt er auch ein Klangbild der Orgel in der ehemaligen Klosterkirche St. Michael, Attel. Dabei handelt es sich um einen Neubau nach Anton Bayr (1716 bis 1792), zu Lebzeiten einer der bedeutendsten Orgelbauer in Bayern. Das Instrument in Attel, erbaut von ihm im Jahre 1769, war damals im weiten Umkreis eines der größten. Allerdings sind von ihm nach mehreren Umbauten nur das Gehäuse sowie vier Register Metall- pfeifen erhalten geblieben. Daher erfolgte 2013 ein Neubau nach histori- schem Vorbild, mit behutsamer Erweiterung und unter Einbeziehung der originalen Reste.
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