Das Ensemble Diderot widmet seine jüngste CD den Triosonaten op. 2 von Jean-Joseph Cassanéa de Mondon- ville (1711 bis 1772). Er stammte aus Narbonne, und kam 1733 nach Paris, wo er als Violinvirtuose und Kompo- nist wirkte. 1734 musizierte er erstmals bei den Concerts spirituels; von 1755 bis 1762 stand er dieser Institution dann als directeur vor.
1739 wurde Mondonville königlicher Konzertmeister und Kammerviolinist, 1744 in Nachfolge von André Campra Intendant der königlichen Hofkapelle. Er komponierte zahlreiche Konzer- te, Sonaten, Opern und Grands Motets; leider ist nur ein Teil seiner Werke überliefert. Dennoch sind in diesem Werk Entdeckungen möglich: Das Ensemble Diderot, mit seiner Leidenschaft für die Triosonate, hat nun die Triosonaten op. 2, im Druck erschienen 1734, in Ersteinspielung vorgelegt. „Mondonville hat hier ein höchst erfolgreiches Nebeneinander an franzö- sischen und italienischen Elementen geschaffen“, erläutert Johannes Pramsohler, Geiger und Gründer des Ensembles: „Flirrende Sechzehntel-Ketten, nach vor drängende Allegros, und eine Bassführung, die nicht nur einfachen harmonischen Halt gibt, sondern das Cello als ebenbürtigen Partner im kontrapunktischen Geflecht agieren lässt, sind dabei die italienischen Elemente. Das Französische findet sich in der Klarheit, die über den Stand der Dinge herrscht, und darin, dass anstelle abgründig-langsamer dritter Sätze gleichsam als Erfrischung charmante Airs im 6/8-Takt gereicht werden.“
Johannes Pramsohler erkundet gemeinsam mit Roldán Bernabé, ebenfalls Violine, Kristen Huebner, Traversflöte, Gulrim Choi, Barock-Violoncello und Philippe Grisvard, Cembalo, die eleganten Musikstücke, die sich durchaus als eine Bereicherung des Repertoires erweisen. Sehr hörens- wert!
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