Mit einer CD-Box erinnert Berlin Classics an Peter Damm, einen der bedeutenden Hornisten des 20. Jahr- hunderts. Er feiert in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag – und auch wenn er sich vor zehn Jahren vom Konzertpodium verabschiedet hat, sind seine Schallplatten immer noch ausgesprochen hörenswert. Das liegt zum einen daran, dass Peter Damm sein Horn stets mit einem unver- wechselbaren, schlanken Ton singen ließ; sein Spiel war nuancenreich und brillant.
Während seiner jahrzehntelangen Laufbahn hatte der Musiker zahlreiche hervorragende Partner an seiner Seite. Auch davon gibt diese Box Zeugnis. An den Aufnahmen beteiligt waren Dirigenten wie Herbert Kegel oder Franz Konwitschny, Orchester wie das Gewandhausorchester Leipzig, die Staatskapelle Dresden oder die Dresdner Philharmonie, Pianisten wie Peter Rösel und Amadeus Webersinke, der Organist Hansjürgen Scholze, und etliche weitere Musikerkollegen.
Außerdem hat sich Peter Damm mit großer Neugier und Experimentier- freude ein umfangreiches Repertoire erschlossen, das vom Barock bis zur Gegenwart reichte. Er gehörte zu den ersten Hornisten, die in der Lage waren, Werke in der extrem hohen Clarinlage wieder aufzuführen. Er spielte aber auch zahlreiche Uraufführungen von Musikstücken, die Komponisten eigens für ihn geschrieben haben.
Auf den sechs CD in dieser Box macht Berlin Classics wichtige Schall- plattenaufnahmen mit dem Hornisten wieder zugänglich. Zu hören sind beispielsweise Mozarts Hornquintett, Sonaten für Horn und Klavier von Ludwig van Beethoven und von Siegfried Köhler, Musik für Horn und Klavier von Gioachino Rossini sowie von französischen Komponisten, das Konzertstück für vier Hörner und Orchester F-Dur von Robert Schumann, die beiden Hornkonzerte von Richard Strauss, ein Hornkonzert von Sieg- fried Kurz, das dieser auch selbst dirigierte, oder die Neuen Divertimenti nach Rameau von Udo Zimmermann, ebenfalls dirigiert vom Komponisten. Ergänzt wird die umfangreiche Kollektion durch Hornkonzerte vom sächsi- schen Hof, eingespielt 1987 von Peter Damm gemeinsam mit seinem Hornistenkollegen Dieter Pansa und der Cappella Sagittariana unter Eduard Melkus, sowie durch Musik für Horn und Orgel, die in der Hofkirche zu Dresden aufgenommen worden ist.
Peter Damm, geboren 1937 in Meiningen, wurde bereits mit 22 Jahren Solohornist des Gewandhausorchesters Leipzig. 1969 wurde Damm zum Solohornisten der Staatskapelle Dresden berufen. In dieser Position wirkte der Musiker an über hundert Studioaufnahmen mit, unter Dirigenten wie Herbert von Karajan, Herbert Blomstedt, Bernard Haitink und Giuseppe Sinopoli. Er unterrichtete zudem als Professor an der Dresdner Musikhoch- schule, sowie in Meisterkursen und Workshops. Mit seinem kantablen Hornspiel stellte sich Damm ganz in die Dresdner Tradition und prägte das noble Spiel der Dresdner Bläser fast vierzig Jahre lang.
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