„Die Faszination,
die von dem Komponisten und dem Menschen Franz Liszt ausgeht,
begleitet uns Beide als Pianisten schon seit unserer Jugend“,
schreiben Chie Tsuyuki und Michael Rosenboom im Beiheft zu dieser CD.
„Wir haben uns dem Werk Liszts aber mittlerweile nicht nur als
Pianisten verschrieben, sondern vor Allem als Musiker. Schon kurz
nach Gründung unseres Klavierduos im Jahr 2009 entdeck- ten wir mit
großer Begeisterung die Originaltranskriptionen seiner Sinfonischen
Dichtungen zur zwei Klaviere sowie für Klavier zu vier Händen. ,Les
Préludes' war eines der ersten Werke,
die wir als Duo öffentlich aufführten.“
Auf dieser CD
erklingen zudem die Transkriptionen zu Mazeppa und Hunnenschlacht.
Die Auseinandersetzung mit Liszts Transkriptionen gab Chie Tsuyuki
und Michael Rosenboom Anregungen für die Arbeit an eigenen
Arrangements – ein Ergebnis, die Transkription von Totentanz,
stellt das Klavierduo auf dieser CD ebenfalls vor. Diese Paraphrase
des Dies irae ist schon im Original ziemlich beeindruckend: „Die
szenische Klangmalerei, welche Liszt für die Umsetzung der jeweils
zugrunde liegenden Programme in den sinfonischen Dichtungen, aber
auch in den verschiedenen Fassungen des Totentanzes verwendete, hat
uns in der Entstehungsphase unserer Totentanz-Transkription besonders
inspiriert“, erläutern die Pianisten. „Wir kamen mehr und mehr
dazu, das Klangspektrum eines modernen Flügels durch die uns heute
bekannten Mittel noch zu erweitern. So ließen wir auch moderne
Spieltechniken innerhalb des Klaviers und andere akustische
Hilfsmittel mit in die Transkription einfließen, um unsere sehr
persönliche Vorstellung der apokalyptischen ,Totentanz-Szenerie'
darstellen zu können. Trotz aller künstlerischen Freiheit, die wir
uns in dieser Transkription erlaubten, haben wir besonders danach
gestrebt, der Intention Liszts gerecht zu werden. Uns war es wichtig,
dass der ursprüngliche Gestus des Werkes dabei nicht verloren geht.“
Das Resultat, was die
beiden Musiker mit dieser Mischung aus Respekt und Experimentierlust
erzielt haben, kann sich hören lassen. Das dröhnt und pocht, das
wirbelt und scheppert. Da läuten die Glocken, und es formiert sich
ein bizarrer Reigen. Krass! Man fragt sich allerdings, wie lange die
zwei Pianisten üben mussten, bis sie solch ein Werk gemeinsam
spielen konnten. Dagegen muten Liszts eigene Transkriptionen –
ebenfalls hochvirtuos und in jeder Hinsicht anspruchsvoll – beinahe
zahm an.
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