Luigi Rinaldo Legnani (1790 bis 1877) war Sänger und Gitarren- virtuose, Komponist und Instrumentenbauer. Seine musikalische Laufbahn führte ihn quer durch Europa; er wirkte beispielsweise einige Jahre in Wien, wo er das Publikum durch seine virtuose Spieltechnik beeindruckte – und die Gitarrenbauer mit seinem Instrument. 1850 kehrte Legnani allerdings nach Ravenna zurück, wo er dann als Instrumentenbauer arbeitete.
Als Gitarrenvirtuose konzertierte er 1835 gemeinsam mit Paganini in Turin; der Geiger, der selbst recht gut Gitarre spielte, meinte, sein Freund Legnani sei der beste Gitarrist. Und in der Tat gelten die 36 Gitarren-Capricen, die Legnani nach dem Vorbild der Violincapricen Paganinis komponierte, noch heute als eines der schwierig- sten Werke für Gitarre überhaupt.
Die Musik von Gioachino Rossini muss Legnani ebenfalls sehr geschätzt haben – auf dieser CD präsentiert Marcello Fantoni die Rossini-Para- phrasen des Gitarristen, überwiegend in Weltersteinspielungen. Zu hören sind Auszüge aus den Opern L'Italiana in Algeri, Guillaume Tell, La donna del lago, Zelmira, La Cenerentola und Armida, oftmals in Form von Introduzione e Variazioni.
Es erscheint verblüffend, dass diese Bearbeitungen, die einige von Rossinis bekanntesten Arien der Konzertgitarre zugänglich machen, bislang so wenig Beachtung gefunden haben. Allerdings verlangen die Rossini Variations vom Gitarristen enorme technische Brillanz. Fantoni spielt diese kapriziöse Musik großartig, und dieses Repertoire ist wirklich eine Entdeckung. Unbedingt anhören, es lohnt sich!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen