Dienstag, 9. Januar 2018

Cantata per Flauto (Tyxart)

„Singen ist das Fundament zur Music in allen Dingen. Wer die Composition ergreifft / muß in seinen Sätzen singen. Wer auf Instrumenten spielt / muß des Singens kündig seyn. Also präge man das Singen jungen Leuten fleißig ein“, reimte einst Georg Philipp Telemann. Über Jahrhunderte betonten Musiker wie Musiktheoretiker, dass auch für Instrumentalisten die Imitation der menschlichen Stimme das Ideal darstellt.
Auf dieser CD singt nun Tabea Debus mit ihren Blockflöten. Das ist durchaus wörtlich zu verstehen. So beginnt die CD mit einer Cantata per Flauto von Johann Adolph Hasse (1699 bis 1783). Dieser beherrscht es in der Tat großartig, seine Stücke sanglich zu gestalten – kein Wunder, denn er war mit Faustina Bordoni verheiratet, einer berühmten Opernsängerin, für die Hasse auch komponierte.
Zwei Stücke von Adam Jarzębski erweisen sich als Diminuitionen, kunst- volle Auszierungen von Gesangsstücken. Außerdem bietet das Programm Variationen über ein Lied des englischen Lautenisten John Dowland von Jacob van Eyck, Konzerte von Domenico Natale Sarro und Georg Philipp Telemann, An Evening Hymn von Henry Purcell sowie zwei zeitgenössische Kompositionen von Calliope Tsoupaki und Thorsten Töpp. Diese lassen dann auch die Musiker singen.
Die junge Blockflötistin Tabea Debus musizierte bei diesem Aufnahme- projekt gemeinsam mit Hongxia Cui, Katrin Ebert, Kerstin Fahr, Barock- violine, Johanna Brückner, Barockviola, Lea Rahel Bader, Barockcello und Viola da gamba, Niklas Sprenger, Kontrabass, Kohei Ota, Theorbe und Barockgitarre sowie Johannes Lang, Cembalo und Orgel. Schon an dieser umfangreichen Liste ist zu ersehen, dass dieses Ensemble weit mehr leistet, als nur einen Continuo-Part. Sie machen diese CD ausgesprochen abwechslungs- und farbenreich; allerdings wünscht man sich gelegentlich etwas mehr Sensibilität von begleitenden Streichern, damit die Flöte gebührend zur Geltung kommt. 

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