Franz Xaver Richter (1709 bis 1789) stammte aus Mähren und wirkte zunächst als Bassist. 1740 wurde er erst Vizekapellmeister und später auch Kapellmeister am Hofe des Kemptener Fürstabtes; 1746 erhielt er eine Anstellung in der berühmten Mannheimer Hofkapelle des Kurfürsten Karl Theodor, wo er es immerhin bis zum Cammercompo- siteur brachte. 1769 wurde Richter dann Kapellmeister des Straßburger Münsters – was damals ein bedeutendes Amt darstellte; die Kapelle dort war die zweitgrößte in Frankreich. Soweit die trockenen Fakten.
Die vorliegende CD zeigt uns Richter als einen Komponisten, der vielerlei Einflüsse in sein Schaffen integrierte. In seinen Werken spiegeln sich italienische Vorbilder, herausragendes kontrapunktisches Können, frühklassische Klarheit und Eleganz, Vergnügen an der Kantilene, und auch so manche musikalische Innovation, die wir heute der Mannheimer Schule zurechnen.
Zu hören sind drei Sinfonien, zwei Triosonaten und ein faszinierendes Oboenkonzert, das einen dauerhaften Platz im Repertoire durchaus verdient hätte. Das Capricornus Consort Basel präsentiert Richters Musik inspiriert und mit sehr viel Charme. Den Oboenpart spielt Xenia Löffler mit Präzision und wunderbarem Ausdruck. Wenn es um die historische Aufführungspraxis geht, ist diese Musikerin derzeit unübertrefflich.
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