Konzerte von Paul Wranitzky (1756 bis 1808) und Anton Wranitzky (1761 bis 1820) präsentieren die georgische Geigerin Veriko Tchumburidze und die Schweizer Cellistin Chiara Enderle auf dieser CD.
Es handelt sich in beiden Fällen um Weltersteinspielungen – was die beiden jungen Musikerinnen, die bei diesem Aufnahmeprojekt von der Orpheum-Stiftung zur Förderung junger Solisten unterstützt wurden, als Privileg, aber auch als große Herausforderung wahrgenommen haben.
„Wenn wir Interpreten unsere Stücke einstudieren, profitieren wir häufig von der schnellen Verfügbarkeit der Werke, Interpretationen und Aufnahmen. Dies bedeutet, dass wir schließlich mehr als genügende – fast unbewusste und ungewollte – Vorstellungen von der Aufführungspraxis des jeweiligen Werkes haben“, räumt Veriko Tchumburidze ein. „Ohne diesen Zugriff sind wir uns jedoch selbst überlassen. Dies brachte mich dazu, mich selbst zu fragen, wie der seinerzeit umjubelte Violinvirtuose Wranitzky sein eigenes Meisterwerk wohl aufgeführt hätte. Was hätte er mir gesagt, wenn ich im Wien seiner Zeit gelebt und ihm dieses Konzert vorgespielt hätte? Es war für mich enorm bereichernd, über diese Fragestellungen nachzudenken.“
Das Cellokonzert von Paul Wranitzky ist „ein extrovertiertes, virtuoses Werk, das mich am ehesten an die Cellokonzerte von Haydn und Boccherini erinnert. Ich konnte kaum glauben, dass ich noch nie auf dieses charmante Stück gestoßen war“, schreibt Chiara Enderle. „Es ist ein ehrgeiziges Werk, ziemlich lang und sehr anspruchsvoll für den Solisten. Bei der Arbeit daran (..) habe ich großen Respekt vor den Cello-Virtuosen der damaligen Zeit gewonnen – sie müssen wirklich ,was drauf gehabt' haben!“
Die beiden Solistinnen musizieren sehr engagiert gemeinsam mit dem Münchener Kammerorchester, das unter Leitung von Howard Griffiths ausgesprochen temperamentvoll begleitet. Mit Paul Wranitzkys Sinfonie D-Dur op. 16 Nr. 3 setzt das Ensemble auch noch einen eigenständigen Akzent.
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