Mittwoch, 14. März 2018

Jacquet de La Guerre: Violin Sonatas (Pan Classics)

Italienisches Temperament und französische Eleganz vereinen die Violinsonaten von Élisabeth-Claude Jacquet de La Guerre (1665 bis 1729). Die Musikerin war die Tochter eines Organisten; sie spielte bereits als Fünfjährige vor dem Sonnenkönig Ludwig XIV., und wurde von diesem sowie von seiner Mätresse Madame de Montespan finanziell unterstützt und in ihrem Schaffen gefördert. 
1684 heiratete Élisabeth Jacquet den Organisten Marin de La Guerre. Sie galt als beste Cembalistin, Organistin und Komponistin ihrer Zeit, „la première musicienne du monde“, wie Zeitgenossen begeistert schrieben; der Mercure galant nannte sie „la merveille de nostre Siecle“
Die spanische Barockgeigerin Lina Tur Bonet hat die Violinsonaten der französischen Musikerin erkundet – und zeigt sich begeistert: „Deseo así rendir tributo a esta nueva Jacquet de La Guerre que reaparece con madurez, reflexión y sabiduría, regalándonos a los violinistas una de las más exquisitas y aún poco conocidas páginas que nuestro repertorio, ya de por sí tan extenso y magnífico, posee.“ Gemeinsam mit dem Gambisten Patxi Montero und mit dem Cembalisten Kenneth Weiss stellt die Geigerin auf dieser CD die sechs Sonaten vor, die Jacquet de La Guerre 1707 veröffentlicht hat – und die mitunter erstaunlich modern wirken. 
Das liegt ganz sicher mit daran, dass sich die Komponistin um Konventio- nen wenig geschert hat. So sind diese Sonaten reich an originellen harmo- nischen Wendungen, kühner Chromatik und eigenwilligen Melodien. Faszinierend! 

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