Julius Klengel (1859 bis 1933) war Solo-Cellist des schon damals welt- berühmten Gewandhausorchesters Leipzig. In der Pleißestadt kam er zur Welt, und er wurde in eine hoch- musikalische Familie hineingeboren.
Schon sein Großvater Moritz Klengel spielte als Geiger im Gewandhaus- orchester, und unterrichtete zudem am Leipziger Konservatorium. Sein Vater Wilhelm Julius Klengel war mit Mendelssohn befreundet, und musikalisch beschlagen genug, um seinen sieben Kindern den Anfangsunterricht selbst zu erteilen. Julius' Bruder Paul wirkte ebenfalls als Geiger, Pianist und Komponist.
Julius Klengel galt als Wunderkind. Als er sieben Jahre alt war, begann seine Ausbildung bei Emil Hegar. Dieser war ein Schüler Friedrich Grützmachers, und Stimmführer der Violoncellisten am Gewandhaus- orchester. Mit 15 Jahren trat Klengel selbst in das renommierte Orchester ein; 1881 wurde er Solo-Cellist und zugleich Lehrer am Konservatorium. Außerdem war er als Solist und Kammermusikpartner gleichermaßen gefragt, und ging regelmäßig auf Konzertreisen.
Klengel war auch ein exzellenter Pianist, und er komponierte viele Stücke für das Violoncello. Diese CD porträtiert ihn allerdings weniger als Virtuosen denn vielmehr als Lehrenden: Klengels Concertinos für Cello und Klavier gehören noch heute zu dem Repertoire, das nahezu jeder Cellist im Laufe seiner Ausbildung erarbeitet. Klengel war als Pädagoge von enormer Bedeutung; er hat ganze Heerscharen von Studenten unterrichtet. Zu seinen Schülern zählten legendäre Künstler wie etwa Emanuel Feuermann, Rudolf Metzmacher und Gregor Piatigorsky.
Auf dieser CD werden Klengels Concertinos von Martin Rummel großartig gespielt, der übrigens der letzte Schüler von William Pleeth war, und somit ein Enkelschüler Klengels ist. Rummel musiziert gemeinsam mit der Pianistin Mari Kato – und das Konzertstück d-Moll op. 10 bietet auch ihr die Möglichkeit, gleichberechtigt neben dem Cello zu konzertieren. Sehr gelungen!
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