Die Kunst der Fuge, das musikalische Vermächtnis des großen Johann Sebastian Bach, erklingt hier verjazzt. Ja darf man denn so etwas?
Gunar Letzbor, der nicht nur Geiger ist, sondern auch Konzerte organisiert, war aufgefallen, dass Bachs Meisterwerk noch immer zwar Musiker begeistert, aber eher selten den Weg vor ein Publikum findet. Und so wagte er ein Experiment, das auf dieser CD dokumentiert ist: Letzbor ließ 2013 im Stift St. Florian Die Kunst der Fuge nicht auf einem Cembalo, sondern durch die Austrian Art Gang vortragen.
Die Musiker, die sich zu diesem Projekt zusammengefunden haben, näherten sich dem Werk aus moderner Perspektive an. Klaus Dickbauer, Saxophone und Klarinetten, Daniel Oman, Gitarre, Wolfgang Heiler, Fagott, Thomas Wall, Violoncello, und Wolfram Derschmidt, Kontrabass und E-Bass, spielen nicht nur moderne Instrumente. Sie gehen mit Bachs Musik zudem zwar respektvoll, aber auch sehr spielerisch um – und improvisieren über Bachs komponierte Kontrapunkte.
Diese Aufnahme ist dann im Juni 2017 im Studio entstanden. Das Ergebnis wirkt erstaunlich schlüssig, es ist interessant und steckt voll Energie. Ob Bach soviel Freiheit geschätzt hätte, kann ich nicht sagen – aber inspirierend ist diese CD in jedem Falle.
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