Als Weltersteinspielung sind jüngst bei dem Chemnitzer Label Auris Subtilis zehn Sinfonien von Carl Philipp Stamitz (1745 bis 1801) veröffentlicht worden. Auch das Notenmaterial dieser Werke ist ab sofort verfügbar. Damit können diese Kompositionen wieder aufgeführt werden.
Dass sie sich zu Stamitz' Lebzeiten großer Beliebtheit erfreuten (und von Verlegern ersten Ranges gedruckt wurden), verwundert nicht, wenn man diese Aufnahme angehört hat. „Was für eine Fülle an Melodien, feurigem Esprit in den schnellen Sätzen und empfindsame, das Herz anrührende Gedanken in den langsamen Sätzen!“, begeistert sich Normann Kästner für das Schaffen des Komponisten, über dessen Lebensweg in diesem Blog bereits an anderer Stelle ausführlich berichtet wurde.
„Über 50 Sinfonien hat er geschrieben“, resümiert Kästner, „dazu kommen weitere 30 konzertante Sinfonien mit verschiedenen Solo-Instrumenten.“ Allerdings ist auf CD nur sehr wenig davon zu finden. Dies zu ändern, tritt Kästner mit dem Ensemble Amadeus an, und spielte zehn Sinfonien ein, die allesamt durch die Mannheimer Schule geprägt sind.
Das Notenmaterial wurde eigens für dieses Projekt neu erstellt. Die Mühe hat sich gelohnt, denn Stamitz' Werke sind wirklich sehr attraktiv: „Es ist Unterhaltungsmusik im besten Sinne“, so Kästner, „geschrieben für ein Publikum, das sich an den Melodien und musikalischen Effekten ergötzte und berauschte.“
Die Einspielung war ein kühnes Unterfangen. Denn das Ensemble Amadeus besteht überwiegend aus Amateuren; sein Gründer und Leiter Normann Kästner verdient seine Brötchen als Mitarbeiter eines regionalen Kreditinstitutes. In Anbetracht dieser Voraussetzungen aber sind die zwei CD erstaunlich gut gelungen – und Stamitz' Musik ist in der Tat aller Mühe wert. Bravi!
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