Was hätte dieser Musiker erreichen können, wenn er länger gelebt hätte! Auf dieser CD präsentiert das New Yorker Ensemble Rebel fünf Sonaten für Streicher und Continuo von Johann Gottlieb Goldberg (1727 bis 1756). Die Biographie des Bach-Schülers, der aus Danzig stammte und zunächst bei Hermann Karl Keyserlingk, später dann in der Kapelle des Grafen Brühl angestellt war, ist in diesem Blog an anderer Stelle nachzulesen.
Die Aufnahme lädt ein auf eine Reise zu den Ursprüngen des Streich- quartettes – Goldberg fand dafür eine clevere, aber dennoch zutiefst barocke Lösung: Er ergänzte die beiden Violinen der damals üblichen Triosonatenbesetzung durch eine Viola, und dem Bass gab er in dem Stimmengeflecht, dass sich strikt am Kontrapunkt orientiert, eine gleichberechtigte statt eine begleitende Funktion.
Seine Musik aber klingt nicht etwa verzopft-rückwärtsgewandt; Goldberg bietet bei Melodik, Rhythmik und Harmonik so manche Überraschung. Es ist wirklich zu schade, dass so wenig Werke von ihm überliefert sind. Mit dieser beeindruckenden Einspielung machen Jörg-Michael Schwarz und Karen Marie Marmer, Violine, Risa Browder, Viola, John Moran, Violon- cello, und Dongsok Shin, Cembalo, deutlich, welch großartiger Komponist Goldberg war.
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