„Forse Sua Altezza Reale si degnerà di accettare l'offerta di questo debole parto della mia corta abilità nel porre in Musica li Mottetti Sacri, allo stile sodo del Palestrina (..) Se piacerà, li Responsi potranno trovar sostegno nel basso per l'Organo, quantunque le voci in solitudine mi sembrino talvolta più convenienti al dramma del Redentore, che fu senza sostegno, solo e rinnegato.“ So soll sich Alessandro Scarlatti in einem Brief geäußert haben, den er zusammen mit den Noten der Responsorien an den Großherzog der Toskana gesandt haben soll. Für Cosimo III. de' Medici hatte Scarlatti damals bereits mehrfach Opern geschrieben; 1702 war er auch selbst in Florenz, um dort eine Aufführung zu leiten. Und wenn obige Erinnerung, die der Kapellmeister von Santa Maria del Fiore zu Papier gebracht hat, zutrifft, dann könnten die Responsorien erstmals 1708 in Florenz erklungen sein.
Es sind Werke von großer Ausdruckskraft, als Zyklus durchkomponiert, ungemein emotional. Zu Recht gilt Alessandro Scarlatti (1660 bis 1725) als „Erneuerer der Barockmusik“. Er führte die dreisätzige Sinfonia mit der Abfolge schnell – langsam – schnell ein, die er regelmäßig an den Anfang seiner Opern setzte. Alle anderen italienischen Opernkomponisten übernahmen dies schon sehr bald. Außerdem schrieb Scarlatti Sonate a quattro, und schuf damit quasi den Vorgänger des modernen Streichquartettes.
Für diese CD wurden die Responsorien für den Karsamstag durch vier Motetten und vier Orgelstücke des Komponisten ergänzt. La Stagione Armonica unter Leitung von Sergio Balestracci gestaltet dieses Programm gemeinsam mit dem Organisten Carlo Steno Rossi. „Emotional packende Musik zu Ostern – mustergültig interpretiert“, wirbt das Label; ein Urteil, das ich voll bestätigen kann.
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