Sonntag, 7. Juli 2019

L'Histoire de la romance russe (Hänssler Profil)

Ein durch und durch russisches Genre ist die Romanze. Dabei handelt es sich um ein Kunstlied, das oftmals, aber nicht zwingend, die romantische Liebe besingt. Die ersten Romanzen imitierten westeuropäische Vorbilder, und sie haben auch einen Text in italienischer oder französischer Sprache. Doch bald wurde die Romanze zum Liebling der russischen Salons – und auf dieser CD stellt das Dashkova Ensemble eine kleine Auswahl aus der Fülle dieses sehr speziellen Repertoires vor. 
Zu hören sind Werke aus dem 18. und 19. Jahrhundert – beispielsweise von den „drei Alexandern“, Alexander Alexandrowitsch Aljabjew (1789 bis 1851), Alexander Jegorowitsch Warlamow (1801 bis 1848) und Alexander Lwowitsch Guriljow (1803 bis 1858), berühmten russischen Liedkomponisten. Die Texte und Melodien sind oft volksliedhaft gehalten; und viele dieser Lieder wurden so populär, dass man sie auch beinahe für ein Volkslied hält. Ein gutes Beispiel dafür ist Warlamows Der rote Sarafan. Bekannt ist auch Die Nachtigall, eine Romanze Aljabjews, die viele Komponisten sehr schätzten. Tschaikowski liebte diese Melodie, und Kollegen wie Glinka oder Liszt schrieben Variationen darüber. 
Die meisten Romanzen wurden für Gesang und Klavier geschrieben. Das Tasteninstrument imitiert mit seinen Figuren dabei häufig eine Gitarre – und so begleitet Oleg Timofejew die Stücke auf dieser CD auch auf der siebensaitigen russischen Gitarre. Der Musiker hat zudem einige Werke herausgesucht, die dieses Traditionsinstrument und sein Repertoire exemplarisch vorstellen. 
Gesungen werden die Romanzen von der deutschen Mezzosopranistin Anna Bineta Diouf, die der russischen Sprache und Kultur leidenschaftlich verbunden ist. Man darf gespannt sein, welche musikalischen Schätze das Duo bei seinen kommenden Aufnahmen präsentieren wird. 

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