Kann man Modest Mussorgskis Bilder einer Ausstellung auf einem Akkordeon spielen? Und ob! Nikola Djoric zeigt, wie wunderbar das geht. Der Akkordeonist hält eine ganze Klangwelt zwischen seinen Händen: „Die Polyphonie einer Orgel, das singende Phrasieren einer Klari- nette, die dynamischen Nuancen eines Streichers, alles in einem vereint“, so schwärmt er von seinem Instrument. „Große Akkorde, die sich über drei Oktaven ausbreiten, sind wegen der Knopf-Tastatur mit nur einer Hand spielbar.“
Mit dem Knopfakkordeon kann Djoric daher Klavierkompositionen von Modest Mussorgski und Pjotr Iljitsch Tschaikowski ohne weitere Bearbeitung vortragen: „Ich spiele genau das, was in den Originalnoten steht.“ Und der Zuhörer staunt über den orchestralen Klang, und das erstaunliche Farbspektrum, das Djoric dabei aufbieten kann. Die Bilder einer Ausstellung wirken so russisch und zugleich so präsent, wie noch nie. Es ist, als stünde man selbst vor Hartmanns Bildern. Faszinierend. Und auch Tschaikowskis wenig bekanntes Kinderalbum wird man erfreut entdecken. Das Beiheft übrigens bietet, als Zugabe, eine kurze Geschichte des Akkordeons – rundum interessant. Mit dieser Einspielung ist Berlin Classics wirklich ein Coup gelungen.
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