In Mégève in den Savoyen kam er zur Welt, er betrachtete sich selbst als Deutschen, hatte aber schottische Vorfahren, und in seiner Musik sind neben französischen vor allem italienische Einflüsse deutlich zu spüren – Georg Muffat (1653 bis 1704) war Europäer mit Leib und Seele, und das prägte auch seine Kompositionen.
Nach Studien bei Lully in Paris sowie bei Pasquini und Corelli in Rom wirkte Muffat im Elsaß, in Wien, Prag, Salzburg und Passau. In den fünf Kammersonaten, die Muffat 1682 nach seiner Rückkehr aus Italien in Salzburg unter dem Titel Armonico Tributo veröffentlichte, kombinierte er französische Grazie und italienische Formen; vor allem Corellis Concerti grossi waren ihm dabei offensichtlich ein wichtiges Vorbild.
Bei der Wahl der Instrumente räumte Muffat den Interpreten sehr viel Spielraum ein; Armonico Tributo ist sowohl als Kammermusik als auch mit einem Orchester aufführbar. Gunar Letzbor und sein Ensemble Ars Antiqua Austria haben sich für eine schlank besetzte Version entschieden. Diese Einspielung möchte man immer wieder anhören, denn sie sprüht geradezu von Musizierlust. Grandios!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen