Sonntag, 28. Juni 2020

Mozart: Piano Concertos K. 413 - 415 (Avi-Music)

Noch eine Aufnahme mit Klavierkonzerten von Wolfgang Amadeus Mozart (1756 bis 1791)? Wenn sie Qualität hat – aber ja! Und diese CD, eingespielt von Alexander Schimpf mit der Bayerischen Kammerphilharmonie, ist rundum eine erfreuliche Überraschung. 
Schimpf hat die Klavierkonzerte KV 413, 414 und 415 dafür ausgewählt, aus der Werkgruppe der sogenannten frühen Wiener Konzerte, entstanden im Winterhalbjahr 1782/83. Er hat sich zudem dafür entschieden, auf Bläser zu verzichten, und musiziert zusammen mit 13 Streichern der Bayerischen Kammerphilharmonie, die von Konzertmeister Gabriel Adorján geleitet wird. 
Diese Besetzung ist zwar klein genug, um kammermusikalisch intensives Zusammenspiel zu ermöglichen; dennoch ermöglicht sie eine orchestrale Gesamtwirkung. 
Auch auf einen Dirigenten wurde verzichtet; die Musiker erarbeiteten die Interpretation im demokratischen Miteinander, berichtet der Pianist im Beiheft: „Es ist gerade dieser intensive Austausch im Moment des Spielens, der Geist einer Gemeinsamkeit im Musizieren, der die Aufnahme innerlich motiviert und beseelt hat“, schreibt Alexander Schimpf, „und ich bin jeder und jedem einzelnen der hervorragenden Musikerinnen und Musiker der Bayerischen Kammerphilharmonie für diese Erfahrung und die großartige Zusammenarbeit zutiefst dankbar.“ 
Musiziert wird lebhaft, bewegt, und bis ins kleinste Detail ausdifferenziert. Die Interpretation ist wunderbar ausbalanciert. Dazu trägt übrigens auch der Blüthner Konzertflügel, der hier verwendet wird, mit seinem unverwechselbaren Ton mit bei. Es ist eine hohe Kunst, Mozart so leicht, beschwingt und fein abgestimmt zu spielen. Und die Kadenzen, die Alexander Schimpf selbst aus Mozarts musikalischem Material heraus „erfunden“ hat, wie es nennt, runden diese sehr gelungene Interpretation zusätzlich ab. Bravi! 

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