Heute, wo die Musik der Barockoper durch spezialisierte Ensembles allmählich wieder zum Klingen erweckt wird, sind seine Arien noch immer eine Herausforderung für Sängerinnen und Sänger. „Farinelli hatte eine durchdringende, voll, satte, helle und wohlmodulierte Sopranstimme“, so schrieb einst der Flötist Johann Joachim Quantz. „Passagenwerk und allerhand Melismen stellte keine Schwierigkeit für ihn dar. Sein Einfallsreichtum bei der freien Verzierung von Adagios war stets ausgesprochen ergiebig.“
Farinelli und seiner Gesangskunst widmet Cecilia Bartoli ihr neues Album. Die Koloratur-Mezzosopranistin hat sich barocker Musik seit vielen Jahren verschrieben. Gemeinsam mit dem Ensemble Il Giardino Armonico unter Leitung von Giovanni Antonini hat sie für diese Einspielung ein ebenso abwechslungsreiches wie anspruchsvolles Programm zusammengestellt, das auch zwei Weltersteinspielungen enthält. Um den berühmten Kollegen zu ehren, zieht Cecilia Bartoli alle Register ihres Könnens. In ihrem Gesang kombiniert sie Virtuosität mit emotionaler Unmittelbarkeit, und die Reife ihrer Stimme unterstreicht den starken Ausdruck eher noch. Beeindruckend!
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