Sonntag, 27. Dezember 2020

Die Späth-Orgel in St. Oswald Regensburg (Tyxart)


 Am 27. Dezember 1750, „mit Musiken von Trp. Und Pauken“, wurde die Orgel der Regensburger Oswaldkirche eingeweiht. Erbaut wurde dieses Instrument von dem ortsansässigen Frantz Jacob Späth (1714 bis 1786). Berühmtheit erlangte der experimentierfreudige Meister allerdings als Erfinder des Tangentenflügels. 

Die Orgel in der Oswaldkirche hat Frantz Jacob Späth gemeinsam mit Johann Andreas Stein errichtet. Dieser hatte das Handwerk bei Johann Andreas Silbermann in Straßburg erlernt, und nach seiner Tätigkeit bei Späth ließ er sich schließlich in Augsburg als Orgel- und Klavierbauer nieder. In seiner Bewerbung dort führte er an, er habe „in Regensburg in der großen schönen Orgel von St. Oswald das ganze Pfeiffwercke, als das Wesen einer Orgel, von meiner eigenen Handt verfertiget und intonieret.“ 

Glücklicherweise blieb das Instrument über Jahrhunderte unverändert; eine Erweiterung durch Paul Ott aus dem Jahre 1954 wurde in den Jahren 1986 bis 1991 durch die Bonner Orgelbaufirma Klais im Zuge einer umfassenden Restaurierung wieder rückgängig gemacht. So präsentiert sich die Späth-Orgel heute wieder im exzellenten und ursprünglichen Zustand. 

Roman Emilius, Stadt- und Dekanatskantor in Regensburg, stellt auf dieser CD das Instrument vor, das durch einzigartige Klangfarben begeistert. In bester süddeutscher Tradition, wirkt diese Orgel ausgesprochen charaktervoll und ausdrucksstark. Und mit seinem geschickt zusammengestellten Programm bringt Roman Emilius die Vorzüge des Instrumentes hervorragend zur Geltung. Für Kenner und Liebhaber bietet seine Werkauswahl zudem auch einige spezielle Höhepunkte. Humor und Orgel – eine Kombination, die ich nur empfehlen kann. 


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