Montag, 2. August 2021

Popper: Cello Concertos (Naxos)


 David Popper (1843 bis 1913) gehörte zu den großen Cello-Virtuosen seiner Zeit. Über den Lebensweg des Musikers wurde in diesem Blog bereits an anderer Stelle ausführlich berichtet; er stammte aus Prag, wo er auch am Konservatorium bei dem Cellisten August Julius Goltermann studierte. 1868 wurde Popper Solocellist der Wiener Hofoper, empfohlen durch Hans von Bülow. Doch diese Stelle gab er schon fünf Jahre später wieder auf, weil er sich auf seine Konzertreisen konzentrieren wollte. 

Popper hat, wie seinerzeit üblich, auch komponiert. Ein fester Bestandteil des Repertoires angehender Cellisten sind allerdings weniger seine Konzerte als vielmehr seine teilweise höchst anspruchsvollen Etüden. Insbesondere mit der Hohen Schule des Violoncellospiels reagierte der Musiker auf die Weiterentwicklung der Spieltechnik nach der Einführung des Stachels. David Popper hat immer auch Schüler unterrichtet; er war ein gesuchter Musikpädagoge, und 1896 wurde er Professor an der Musikakademie in Budapest. 

Die vier Violoncello-Konzerte von David Popper sind leider selten zu hören. Martin Rummel, der sich schon seit etlichen Jahren intensiv mit dem Schaffen seines berühmten Kollegen auseinandersetzt, hat diese Werke für Naxos eingespielt. In seinem Spiel kombiniert er Eleganz und Kraft mit der notwendigen Virtuosität – scheinbar mühelos bewältigt Rummel all die technischen Parade-Effekte, die Popper einst in seine Konzertsätze einbaute. Ob Flageolett-Passagen oder Mehrfachgriffe, jeder Ton sitzt perfekt; und der Solist musiziert stets mit schönem Ton und beeindruckendem Ausdruck. 

Bei den drei ersten Cellokonzerten wird Martin Rummel vom Czech Chamber Philharmonic Orchestra Pardubice unter Leitung von Tecwyn Evans begleitet. Beim vierten Cellokonzert in h-Moll op. 72 entschied er sich für die Klavierversion, und musiziert gemeinsam mit Mari Kato. 

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