Donizetti, Bellini und Rossini - bekannte und weniger bekannte Literatur, schön gesungen. So weit, so gut. Doch das Entzücken mancher Rezensenten vermag ich nicht ganz zu teilen. Denn an dieser CD fällt in erster Linie auf, dass alles gleich klingt. Keine Bravour-Arien, keine Dramatik, alles erscheint weichgespült und auf Linie gesungen.
Natürlich beherrscht Garanca die Technik sehr solide, und sie singt jedes Stück mit großer Sorgfalt und Hingabe. Da perlen die Töne, und insbesondere die gar nicht kurze Szene aus Rossinis Maometto II zeigt, welch entrückten Schönklang die Sängerin zusammen mit Kollegen passenden Timbres zu erzeugen vermag. Bedenkt man dazu, wie die junge Dame aussieht, dann weiß man, dass sie in vielen Partien zweifellos eine Traumbesetzung für jeden Operndirektor wäre.
Garancas Mezzo klingt klar, hell und silbrig. Sie verfügt über einen erstaunlichen Stimmumfang; die Spitzentöne gelingen allerdings nicht durchweg überzeugend. Und für die Hosenrollen wünscht man sich mehr Markanz, und eine große Portion Frechheit und Selbstbewusstsein. Diesem Romeo glaubt man nicht wirklich, dass er schon Menschenleben auf dem Gewissen hat.
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