Die schöne Müllerin, die Winterreise und der Schwanengesang, gesungen von Hermann Prey, aufgezeichnet in den 70er Jahren - und bis zum heutigen Tage Referenzaufnahmen. Das hat seinen Grund zuallererst in der Gesangskunst des Baritons, der technisch faktisch keinerlei Limits kennt. Mit welcher Leichtigkeit Prey beispielsweise seine "Schöne Müllerin" beginnt, mit welcher Intensität er dann die Trocknen Blumen bedenkt, und wie elegant er im Zwiegespräch des Müllers mit dem Bach die Gefahr, in den Kitsch abzugleiten, umgeht - das sind absolute Glanzstücke der Liedinterpretation. Und davon bietet diese Trilogie eine ganze Menge.
An den drei Liedzyklen lässt sich zudem hervorragend beobachten, welchen Einfluss der Begleiter am Klavier auf die musikalische Gestaltung nimmt. Denn die Müllerin spielt Leonard Hokanson - leider oftmals poltrig, zu laut und zu dominant, was möglicherweise aber auch an der Abmischung liegen könnte. Die Winterreise begleitet Wolfgang Sawallisch - sehr klar strukturiert, durchhörbar und wohlüberlegt bis in den letzten Akzent. Gerald Moore, ebenfalls einer der Großen dieses Faches, ist im Schwanengesang zu hören. Er gestattet sich etwas mehr Klangmalerei und Leidenschaft; insgesamt sehr beeindruckend.
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