Heinrich Ignaz Franz von Biber (1644 bis 1704) stammt aus dem böhmischen Wartenberg. Er war möglicherweise ein Schüler des renommierten Violinvirtuosen Johann Heinrich Schmelzer; jedenfalls erhielt er 1668 eine erste Anstellung in der Kapelle des Olmützer Bischofs. 1670 trat Biber in den Dienst des Erzbischofs von Salzburg, wo er bereits neun Jahre später Vizekapellmeister und 1684, nach dem Tode seines Vorgängers Kapellmeister wurde.
Biber war ein so exzellenter Geiger und herausragender Komponist, dass ihn Leopold II. 1690 adelte. Besonderes Kabinettstückchen auf dieser CD: Seine Sonata representativa à violino solo e basso conti- nuo, die in entzückenden Miniaturen Tierstimmen imitiert, wie Nachtigall, Kuckuck, Frosch und Katze. Roberto Falcone, der die Solopartie spielt, hat insbesondere an diesem Stück hörbar Vergnü- gen. Doch auch die anderen Mitglieder des Ensembles "Pian & Forte" musizieren sehr engagiert und machen diese CD in der Tat zu einer musikalischen Köstlichkeit - auf weitere Leckereien in dieser Reihe darf man also neugierig bleiben.
Auch Bibers Sohn Carl Heinrich musizierte am Salzburger Hof. Er war ein würdiger Nachfolger seines Vaters, wie diese CD beweist. Aller- dings ersetzte er die Violine, die in den Werken Heinrich Ignaz Franz von Bibers selbst dann dominiert, wenn sie mit anderen Instrumen- ten gemeinsam konzertiert, in den hier eingespielten Sonaten durch Blechbläser. Insgesamt sollen derartige Stücke in seinem umfang- reichen Werk aber eher selten sein.
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