Gottlob Frick (1906 bis 1994) ge- hörte zu den großen Sängerpersön- lichkeiten des 20. Jahrhunderts. Seine außergewöhnliche Stimme brachte ihn vom Choreleven an der Stuttgarter Oper über den Bayreuther Festspielchor und die Theater in Coburg, Freiburg und Königsberg bis an die Staatsoper Dresden, wo er bis 1950 blieb und alle wichtigen Basspartien sang - bis auf eine: Den Baron Ochs wollte er partout nicht singen, weil er nichts Wienerisches in sich spürte.
1950 wechselte Frick an die Städtische Oper Berlin und debütierte in Mailand, Neapel, Venedig und Rom. Er sang in London, New York, Wien, Salzburg, Bayreuth und München. Mit seinem jüngeren Kolle- gen Fritz Wunderlich verband Frick eine enge Freundschaft.
Noch in den 70er Jahren sang der Bassist in Wagner-Opern, 1980 war er in Wien als Rocco zu erleben. 1985 gab er sein letztes öffentliches Konzert, in dem er unter anderem die Arie des Sarastro In diesen Heil'gen Hallen sang.
Mit Mozart ist er auf der vorliegenden CD nicht zu hören, dafür aber in Szenen aus Fidelio, Die Hugenotten, Lohengrin, Die Meistersinger von Nürnberg, Die Macht des Schicksals, Der Corregidor und Pfitz- ners Palestrina. Die Aufnahmen stammen, mit einer Ausnahme, aus den 50er Jahren und zeigen Frick auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Wer jemals dieses typische Timbre, diesen unverwechselbaren tief- schwarzen Bass gehört hat, der wird Frick stets wiedererkennen - und er wird begeistert sein von seiner stimmlichen Fülle und seiner stets stimmigen musikalischen Gestaltung.
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