Venus and Adonis von John Blow (1649 bis 1708) gilt als die erste englische Oper. Sie entstand for the entertainment of the King und erklang wahrscheinlich im Sommer 1681 erstmals in Oxford vor König Karl II. Die handelnden Personen sind Venus, die Göttin der Liebe, Adonis, der Gott der Schönheit, und Cupido, der Sohn der Venus, der mit einem seiner Pfeile ver- sehentlich seine Mutter getroffen und so dafür gesorgt haben soll, dass sich die Göttin in Adonis verliebte. Außerdem treten Hirten auf, Jäger, eine Gruppe von Eroten; auch die Grazien tanzen - bis schließlich der von einem Eber tödlich verletzte Adonis herbeigetragen wird, und das Idyll mit einem Trauerchor endet.
Es ist überliefert, dass bei der Uraufführung des Werkes Moll Davies, eine Mätresse des Königs, in der Rolle der Venus auftrat. Den Cupido sang ihre Tochter Lady Mary Tudor, die damals erst neun Jahre alt war. Eine solche Besetzung traute sich freilich Elizabeth Kenny, die Leiterin des Theatre of the Ayre, nicht, als sie mit ihrem Ensemble im vergangenen Jahr in Wigmore Hall gastierte. Dennoch ließ sie Kinder mitsingen - einige Mädchen vom Salisbury Cathedral Girls' Choir sind als kleine Cupids zu hören, die im zweiten Akt von Cupido unter- wiesen werden. Der Live-Mitschnitt des Konzertes in Wigmore Hall erweist sich generell als eine wirklich hübsche, stimmungsvolle Aufnahme.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen