Als Franz Liszt (1811 bis 1886) 1842 nach Weimar ging, hatte er große Pläne. Ein musikalisches Zentrum wollte er aus der Stadt Goethes und Schillers machen. Doch Bürger und Hof waren für die Neudeutsche Schule nur bedingt zu begeistern. Und auch dem Klavier- virtuosen, der in Weimar so manches zu Papier brachte, was er zuvor nur skizziert hatte, wurde die Ruhe in dem thüringischen Städtchen bald zuviel. Zwar hielt er dort etliche Jahre mit Fürstin Carolyne von Sayn-Wittgenstein in der Altenburg aus; komponierte, dirigierte und unterrichtete etliche Schüler. Doch diese Beziehung ging 1861 in die Brüche. Liszt reiste wieder viel, und in seinen letzten Lebensjahren schrieb er vor allem geistliche Musik.
In Weimar beschäftigte sich Liszt intensiv mit dem Orchester. Dabei entstanden Werke wie seine beiden Klavierkonzerte. Jenö Jandó hat sie gemeinsam mit dem Budapest Symphony Orchestra unter András Ligeti eingespielt. Die Drei-CD-Box aus dem Hause Capriccio enthält zudem noch die Fantasie über Ungarische Volksthemen für Klavier und Orchester, die Wandererfantasie, die Fantasie über Beethovens "Ruinen von Athen", die Grande Fantaisie symphonique über Berlioz' Lélio, die Malédiction, die Polonaise brillante und die Fantasie über Webers Freischütz sowie den Totentanz für Klavier und Orchester. Die Interpretationen haben Stärken und Schwächen, wobei ich den Solisten deutlich besser finde als das Orchester.
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