Und da wir gerade bei Emma Kirkby waren - auch auf dieser CD ist sie zu hören, gemeinsam mit Susanne Rydén, und zwar diesmal mit Musik aus Schweden. Dort traf 1652 eine Gruppe italienischer Musiker und Instrumentenbauer ein, die der Bassist Alessandro Cecconi im Auftrag von Königin Kristina angeworben hatte.
Wer wissen will, was sie am Hof in Uppsala vorgetragen haben, dem geben zwei Handschriften Aus- kunft. Eine davon befindet sich heute in der Bibliothek des Christ Church College in Oxford. Sie kam dorthin über den englischen Botschafter Bulstrode Whitelocke. Er berichtet in seinem Tagebuch am 27. März 1654, wie er die Kapelle der Königin besuchte, um ihre italienischen Musiker zu hören. Einige von ihnen dinierten mit dem Gesandten, sie sangen für ihn - und schenkten ihm einen Notenband. Er enthält die modernste Musik der damaligen Zeit: Arien und Kantaten für zwei und drei Sänger von den damals führenden italienischen Komponisten Luigi Rossi, Antonio Cesti und Giacomo Carissimi - gehobene Unterhaltung, die raffiniert mit den althergebrachten Floskeln der höfischen Liebe spielt.
Die Sopranistinnen Emma Kirkby und Susanne Rydén sowie Counter- tenor Mikael Bellini und Bariton Peter Harvey singen einige dieser hübschen, hochvirtuosen Werke, begleitet von Mime Yamahiro Brinkmann am Violoncello und Lars Ulrik Mortensen, Cembalo. Und weil Abwechslung erfreut, wurde die Musica del Signor Angelo Micheli / Uno de Musici della Capella / de Reyna di Swecia um einige Instrumentalstücke von Girolamo Frescobaldi ergänzt. Perfekt!
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