Es klingt fast wie Beethoven - doch es ist Reicha, man staune! Das Guarneri Trio aus Prag spielt die ersten drei der Six grands trios concertants, die 1824 als Opus 101 in Paris erstmals erschienen sind. Sie sind von klassischem Zuschnitt und lassen jedes Instrument sei- nem Klangcharakter entsprechend zu Wort kommen - sehr schön, sehr harmonisch und sehr hörenswert.
Wer sich für die Biographie von Anton Reicha (1770 bis 1836) in- teressiert, der sei auf einen kürz- lich veröffentlichten Beitrag in diesem Blog verwiesen - oder auf das Beiheft zu dieser CD, wo über das Leben des Komponisten sehr aus- führlich und liebevoll berichtet wird.
Das Guarneri Trio musiziert seit 1986 zusammen. Cenek Pavlík spielt die Violine "Zimbalist" von Giuseppe Guarneri del Gesù aus der Geigensammlung von Luigi Tarisio, Marek Jerie ein Violoncello von Andrea Guarneri aus dem Jahre 1684. Pianist Ivan Klánský nutzt einen modernen Flügel; musiziert wird versiert, aber nicht histori- sierend. Die drei Prager Musiker begeistern durch ihr perfektes Zusammenspiel und ein breites Spektrum an Klangfarben, das sie sehr gezielt und gut abgestimmt einsetzen. Das macht diese Aufnahme zu einem musikalischen Ereignis, das ich nur empfehlen kann.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen