400 Jahre nach der Erstveröffent- lichung 1610 hat der Knabenchor Hannover die berühmte Marien- vesper von Claudio Monteverdi (1567 bis 1643) in der St. Michae- lis-Kirche zu Hildesheim aufge- führt. Der Mitschnitt dieses Kon- zertes zum Festjahr "1000 Jahre St. Michaelis" ist nun bei Rondeau auf zwei CD erschienen.
Die Aufnahme beeindruckt gleich mehrfach. So ist es erfreulich, dass die Psalmen der Vesper durch Antiphonen ergänzt wurden, gesungen von der Choralschola Vox Werdensis. Das vermittelt einen Eindruck davon, wie ein solches Werk zu Monteverdis Zeiten erklungen sein dürfte. Der Knabenchor Hannover singt unter Leitung von Jörg Breiding mit hohem Engagement und entfaltet, unterstützt und getragen von den Instrumentalisten des Ensembles Musica Alta Ripa und den Posaunen und Zinken des Concerto Palatino, die dem Werk angemessene Klangpracht. Die jungen Sänger werden dabei zudem durch die Himlische Cantorey ergänzt - in diesem Falle besetzt mit Veronika Winter und Gerlinde Sämann, Sopran, Henning Voss, Altus, Jan Kobow, Georg Poplutz und Nils Ole Peters, Tenor, sowie Michael Jäckel und Ralf Grobe, Bass. Diese Sänger haben durchweg reiche Erfahrungen mit der "historischen" Aufführungspraxis, und in ihrem Zusammenwirken zeigt sich, dass sie sowohl hervorragende Ensemblesänger als auch exzellente Solisten sind. Das perfekt vorgetragene Solo von Knabensopran Daniel Bühl zeigt allerdings, dass sich auch die jungen Sänger des Knabenchores durchaus hören lassen können. Der Chor singt sauber, schwungvoll und homogen. Hier gelingt ihm eine Monteverdi-Interpretation, die mit den Referenzaufnahmen durchaus mithalten kann.
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