Vása Príhoda (1900 bis 1960) ge- hörte zu den großen Violinvirtuo- sen der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Sein Vater, der ebenfalls Musiker war, hatte in Prag eine Musikschule gegründet. Er unterrichtete seinen Sohn bis zu dessen 10. Lebensjahr, danach ging Vása Príhoda aufs Konservatorium. Der Geiger debütierte als Zwölfjäh- riger mit Mozarts D-Dur-Konzert; ein Jahr später konzertierte er erstmals im Prager Mozarteum - und zwar mit Beethovens Früh- lingssonate und Tartinis Teufelstriller-Sonate.
Parallel zu seiner Solistenkarriere unterrichtete Príhoda in Prag, in Salzburg und ab 1951 als Professor an der Musikhochschule in Wien. Die vorliegende CD enthält Aufnahmen, die Príhoda 1957 im Studio in Turin eingespielt hat. Es handelt sich dabei um Mozarts G-Dur-Kon- zert KV 216 und das D-Dur-Konzert KV 218, sowie Bachs Doppel- konzert, das er gemeinsam mit Franco Novello spielt. Zu hören ist zudem das Orchestra Sinfonica di Torino della RAI; es dirigiert Ennio Gerelli. Die sorgsam remasterten Aufnahmen vermitteln einen guten Klangeindruck vom Ton und von der Gestaltungskraft des Geigers zum Ende seiner Laufbahn. In seinen letzten Lebensjahren soll er zunehmend unter gesundheitlichen Problemen gelitten haben; im April 1960 gab er sein letztes Konzert, und im Juli erlag er einem Herzleiden.
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