Lutz Kirchhof gehört zu den enga- gierten Lautenisten. Der Musiker setzt sich sehr für "sein" Instru- ment ein, und es ist ihm ein Anliegen, das Publikum und auch den Nachwuchs für die Laute zu begeistern.
Auf der vorliegenden CD stellt er Werke von drei Lautenvirtuosen vor, die man im Umfeld Johann Sebastian Bachs verorten kann - jedenfalls zwei von ihnen: Über den großen Lautenisten Sylvius Leopold Weiss, der am Dresdner Hof seinen Wirkungskreis fand, ist in diesem Blog bereits ausführlich berichtet worden. Johann Kropfgans war einer seiner Schüler.
Johann Friedrich Daube stammte aus dem Hessischen; er war zu- nächst Theorbist am Hofe Friedrichs II. in Berlin, und ging 1744 als Kammermusikus nach Stuttgart, später dann als Rath und Sekretär der Akademie der Wissenschaften nach Augsburg. Er starb 1797 in Wien. Seine Werke stehen, bei aller Galanterie, der Frühklassik bereits ziemlich nahe.
Kirchhof scheint aber seine Sonate zunächst Rudolf Straube, einem Schüler Bachs, zugeschrieben zu haben - und korrigiert dies zwar auf der Titel-Liste, nicht aber im Text für das Beiheft, von dem man sich zudem mehr versprochen hatte. Da gibt es wenig Information, statt dessen aber allerlei esoterisches Geschwafel. Doch wie schreibt Kirchhof? "Viel schöner ist es ja auch, als Hörer selbst die zarten musikalischen Andeutungen und geheimnisvollen emotionalen Aussagen zu entdecken."
Nun denn. Doch auch beim Anhören dieser CD sind leider gewisse Unschärfen und ein Mangel an Präzision und an strukturellem Verständnis festzustellen. Fingerfertigkeit allein genügt halt nicht; man wünscht sich eine angemessene Gestaltung, und daran mangelt es in diesem Falle. Schade.
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