Bachs Triosonaten für Orgel mit den Möglichkeiten der Kammer- musik wiederzugeben, das wagt hier das Ensemble Florilegium. Denn obwohl die Form der Trio- sonate seinerzeit sehr beliebt und in ganz Europa weit verbreitet war, hat der Thomaskantor für diese kleine Besetzung so gut wie nichts komponiert.
Ashley Solomon, Traversflöte, Rodolfo Richter, Violine und Viola, Reiko Ichise, Viola da gamba, Jennifer Morsches, Violoncello und Violoncello piccolo, Eligio Quinteiro, Laute und James John- stone am Cembalo haben daher diese Werke, die der Komponist ursprünglich für die Orgel geschrieben hat, als "echte" Triosonaten arrangiert und eingespielt. Das funktioniert erstaunlich gut; allerdings war bei einigen der Werke ein Tonartwechsel nicht zu vermeiden. Ansonsten orientierten sich die Musiker an den wenigen originalen Triosonaten von Johann Sebastian Bach, insbesondere an den Trio- sonaten für zwei Flöten und Continuo BWV 1039 und an der Trioso- nate aus dem Musikalischen Opfer BWV 1079. So gelingt es ihnen relativ problemlos, die Stimmen einzelnen Instrumenten zuzuweisen, und gleichzeitig ähnliche Klangeffekte zu erzielen, wie dies an der Orgel durch die Wahl der Register möglich ist.
Das Ergebnis ist eine gelungene Variante der beliebten und bekannten Orgelstücke; Bach, der seine Musik selbst vielfach bearbeitet und verschiedenen Besetzungen angepasst hat, hätte dazu wohl zufrieden genickt. Und musiziert wird auch gekonnt. Wer Bachs Triosonaten schätzt, der sollte sich diese CD unbedingt anhören. So glasklar und harmonisch, wie sie hier zu erleben sind, kriegt das nicht jeder Orga- nist hin.
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