Pablo de Sarasate (1844 bis 1908) ge- hörte zu den großen Violinvirtuosen seiner Zeit. Bedeutende Komponisten schufen Werke für ihn; Camille Saint-Saëns beispielsweise widmete Sarasa- te Introduction et rondo capriccioso, und Édouard Lalo inspirierte der Geiger zur Symphonie espagnole. Doch auf seinen Konzertreisen spielte Sarasate gern auch eigene Stücke, oftmals entstanden aus Tänzen seiner spanischen Heimat.
Die aus China stammende und in Deutschland lebende Violinistin Tianwa Yang hat für Naxos sämtliche Werke des großen Geigers eingespielt. Die jüngste Veröffentlichung in dieser Serie gilt den Transkriptionen und Bearbeitungen, mit denen Sarasate für sich selbst bekannte Melodien von Bach bis Chopin arrangiert hat. Wie versiert er auch darin war, zeigt exemplarisch das Arrangement des legendären Klavierstücks Guitarra von Moritz Moszkowski, der für sein virtuoses Klavierspiel berüchigt ist. Wer Sarasates Version hört, der wird keine Sekunde vermuten, dieses Werk könnte für ein anderes Instrument entstanden sein als für die Violine.
Das Geigenspiel von Tianwa Yang ist auch hier wieder beeindruckend. Sie musiziert wunderbar im Einklang mit Markus Hadulla, ihrem versierten Partner am Klavier. Technisch scheint es für die junge Solistin keinerlei Limits zu geben, und zugleich überzeugt sie durch Esprit, Ausdrucksstärke und ihren schönen, runden Ton. Es ist wirklich angemessen, wenn Tianwa Yang nun für ihre Einspielung der Violinkonzerte von Felix Mendelssohn-Bartholdy, ebenfalls bei Naxos, mit dem Echo Klassik in der Kategorie „Nachwuchskünstler/in des Jahres 2014“ für das Instrument Violine aus- gezeichnet wird. Wir gratulieren!
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