Nirgendwo auf der Welt wird Weih- nachten festlicher begangen als im Erzgebirge. Selbst die kleinsten Dörfer schmücken sich mit großen Pyramiden und Lichterbogen. Lichter strahlen auch in den Fenstern – eine Tradition aus alter Zeit, als die Bergmänner im Winter ihre Schicht in der Dunkelheit begonnen und wieder in der Dunkelheit beendet haben. Das Erzgebirge hat aber auch großartige musikalische Traditionen. Etwas davon hat Rudolf Mauers- berger einst nach Dresden übertragen. Er wirkte von 1930 bis 1971 als Kreuzkantor, und hat den berühmten Knabenchor über eine schwierige Zeit gebracht.
Wenn es noch heute jedes Jahr am Heiligen Abend Tausende in die Dresdner Kreuzkirche zu den beiden Christvespern zieht, dann geht diese Faszination auf Mauersberger zurück. Er hat die bekannten Weihnachts- lieder und Choräle zu einer geschlossenen Komposition verknüpft, die die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukas-Evangelium mit einschließt, aber auch an die kraftvollen Gemeindegesänge und Posaunenchöre jenes frommen Landstrichs erinnert. Christvespern in der Tradition Mauers- bergers werden noch heute in Dresden alljährlich gesungen. Hier legt Berlin Classics eine gelungene Aufnahme aus dem Jahre 1993 auf unseren Gabentisch, geleitet vom damaligen Kreuzkantor Gothart Stier.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen