Wen-Sinn Yang, Professor für Violoncello an der Hochschule für Musik und Theater München, präsentiert hier gemeinsam mit dem Pianisten Adrian Oetiker, der ebenfalls an dieser Hochschule lehrt, ein perfektes Konzertprogramm. Man glaubt es kaum, doch diese Aufnahmen sind im Studio 2 des Bayerischen Rundfunks entstanden.
Drei bedeutende Werke spielen die beiden Musiker – die Sonatine für Violoncello und Klavier von Zoltán Kodály (1882 bis 1967), die Arpeggione-Sonate D 821 von Franz Schubert (1797 bis 1828) und die Sonate für Pianoforte und Violoncello b-Moll op. 8 von Ernst von Dohnányi (1877 bis 1960).
Kodály verknüpft in seiner Sonatine ungarische Melodien mit französi- schem Esprit. Dieses eigenwillige Werk, dahingetupft im Stile des Impressionismus, hält im Dialog der beiden Instrumente so manche Überraschung für den Hörer bereit. Bekannter ist die Sonate, die Franz Schubert einst für ein neues Streichinstrument geschrieben hat. Der Arpeggione, offenbar eine Kreuzung aus Gitarre und Cello, konnte sich nicht durchsetzen – Schuberts Musik aber wird sowohl von den Bratschern als auch von den Cellisten sehr geschätzt. Yang macht dieses Werk zum Ereignis; sein Cello-Ton ist wundervoll, unverkennbar, eher schlank und hell.
Durch Beethoven und Brahms inspiriert ist die Sonate von Dohnányi. Und weil zu einem Konzert natürlich auch Zugaben gehören, spielen die beiden Musiker dann noch, ganz klassisch, das Tambourin chinois op. 3 von Fritz Kreisler 1875 bis 1926), eine Bearbeitung der bekannten Melodie des Figaro aus Rossinis Barbier von Sevilla von Mario Castelnuovo-Tedesco (1895 bis 1968) und die Feldeinsamkeit op. 86 Nr. 2 von Johannes Brahms (1833 bis 1897).
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