Musik für zwei Violinen und Basso continuo hat Der musikalische Garten für seine Debüt-CD ausge- wählt. Das Ensemble wurde nicht umsonst mehrfach mit Preisen geehrt – und so spielen die Musiker hier ein mit Sorgfalt zusammengestelltes Programm, dass sich durch ein konkretes Merkmal auszeichnet: Die Streichinstrumente sind anders gestimmt, als üblich und gewohnt.
Diese sogenannte Skordatur, entstanden wahrscheinlich in Italien, war im 17. Jahrhundert vor allem im deutschsprachigen Raum verbreitet und beliebt. Das „Verstimmen“ verändert einerseits den Klang des Instrumentes. Andererseits ermöglicht es dem Geiger, bestimmte Intervalle oder Akkorde zu spielen, die sich sonst nur schwer oder gar nicht greifen lassen. Mitunter lassen sich auch schnelle Passagen durch einen einfacheren Fingersatz besser spielen – wobei die Stücke auf dieser CD nicht unbedingt die Virtuosität in den Vordergrund stellen. Meistens geht es eher um Klangeffekte, doch simpel ist keine dieser Kompositionen. Auf seiner Suche nach Repertoire aus dem deutschsprachigen Raum hat das Ensemble Der musikalische Garten in diversen europäischen Bibliotheken Werke entdeckt, die wirklich hörenswert sind, und echte Raritäten – etwa die Hälfte der Stücke auf dieser CD erklingt in Weltersteinspielung.
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