Johannes Hiemetsberger hat sich mit seinem Chorus sine nomine an das Deutsche Requiem von Johannes Brahms gewagt. Das ist ein heikles Projekt, denn das Ensemble hat dafür die Klavierfassung gewählt. Die Solo- partien übernahmen Elena Copons und Adrian Eröd.
Statt eines Orchesters musiziert bei dieser Einspielung das Klavierduo Johanna Gröbner und Veronika Trisko. Das ist durchaus interessant, denn der Part der beiden Pianistinnen ist erstaunlich durchhörbar. Doch auch wenn der Chorus sine nomine, 1991 von Hiemetsberger gegründet, eigenen Angaben zufolge zu den führenden Vokalensembles Österreichs zählt, wünscht man sich doch gelegentlich die Klangwogen eines Orchesters, das ja nicht nur Farben einbringt, sondern auch gnädig die eine oder andere Schwäche der Sänger überdeckt. Wer die Klavier-Variante aufführen will, der muss offenbar noch sorgfältiger phrasieren, dynamisch noch genauer abstufen, und das chorische Singen gestalten, als wäre es ein solistischer Auftritt. Rundum überzeugend gelungen ist dies hier nicht. Schade.
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