„Die Bearbeitungen und Komposi- tionen zu Winter's Delights habe ich zum größten Teil im März und April 2013 verfasst. Der Winter war hartnäckig in diesem Jahr und wollte dem Frühling nicht Platz machen“, berichtet Nikolaus Newerkla, Leiter des Quadriga Consort. „Noch bis weit in den April hinein konnte ich mich vom Schnee vor meinem Fenster inspirieren lassen.“
Das Ergebnis verblüfft – denn abge- sehen von den eingesetzten Instru- menten erinnert hier nichts an ein Ensemble aus dem Bereich der „Alten“ Musik. Das österreichische Quadriga Consort macht mit Blockflöten, Gamben, Violone, diversem Schlagwerk und Cembalo eine Musik, die zwar auf traditionellen Melodien beruht, diese aber ansonsten doch recht konsequent in die Gegenwart bringt. Traditionelle englische Weihnachts- lieder wie The first nowell, The three kings oder O Come, o come, Emmanuel wechseln sich ab mit irischen Weisen wie A merry Christmas und schottischen Melodien wie Gloomy winter oder Leanabh an Àigh, weltweit populär als Morning has broken. Dass es nicht einfach ist, so bekannte Melodien in eigenen Arrangements neu zu fassen, kann man sich denken – Newerkla ist dies sehr überzeugend gelungen. Und die unverwechselbare Stimme von Sängerin Elisabeth Kaplan kommt inmitten der historischen Instrumente hervorragend zur Geltung. Wobei allerdings festzustellen ist, dass sich der lange Winter letztendlich wohl doch aufs Gemüt gelegt haben muss. Für eine CD jedenfalls, die die Freuden des Winters feiern will, ist die Musik insgesamt etwas zu deutlich ins Moll geraten. Um diese ansonsten brillante Einspielung recht würdigen zu können, wird daher empfohlen, sie mit einem Glas Rotwein vor dem Kamin zu genießen. Das passt bestens!
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