„Auf der Klarinette gibt es einen Ton, der ,leeres G' genannt wird und für den man keine Klappen drücken muss – man braucht bloß reinzu- blasen. Eines Tages fanden mein Vater und mein Bruder, ich könnte doch spaßeshalber mit diesem einfachen Ton bei einem kleinen Hauskonzert mitmachen. Sie spiel- ten eines der berühmten Kegelduette von Mozart, und immer, wenn dieser Ton vorkam, sollte ich ihn mitspie- len. Nur diesen einen Ton“, erinnert sich Andreas Ottensamer, seinerzeit elf Jahre alt. „Damals bildeten wir zum allerersten Mal ein Trio.“ Gemeinsam musizieren Vater Ernst, seit 1983 Soloklarinettist bei den Wiener Philharmonikern, und die Söhne Daniel, seit 2009 ebenfalls Soloklarinettist bei den Wiener Philharmoni- kern, und Andreas Ottensamer, seit 2011 Soloklarinettist bei den Berliner Philharmonikern, heute noch immer. 2005 gründeten die Musiker die Clarinotts; das Klarinetten-Familientrio hat nun sein erstes Album bei der Deutschen Grammophon vorgestellt.
Für dieses Debüt haben die drei Solisten Musik ausgewählt, die Verbin- dung zur Oper, zum Tanz oder zum Film hat – und die CD beginnt mit Felix Mendelssohn Bartholdys prächtigem Konzertstück für Klarinette, Bassetthorn und Orchester Nr. 1 op. 113, geschrieben einst für das aus Vater und Sohn bestehende Klarinettenduo Heinrich und Carl Bärmann.
Andreas, Daniel und Ernst Ottensamer lassen auf dieser CD neben den „Standard“-Klarinetten in B und A auch weitere Mitglieder der Klarinettenfamilie erklingen, insbesondere das Bassetthorn und die Bass-Klarinette. Es sind dies Instrumente nach Wiener Tradition, sie klingen weicher und nachgiebiger als die üblichen Böhm-Klarinetten. Generell beeindrucken die Clarinotts durch ihren homogenen Klang und ihr exzellentes Zusammenspiel. Man höre nur das Trio Soave sia il vento aus Mozarts Oper Cosi fan tutte – grandios! Unterstützt werden die Clarinotts auf dieser CD von den Wiener Virtuosen.
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