Das Ensemble Salzburg Barock ist der historischen Aufführungspraxis verpflichtet und widmet sich der Wiederentdeckung musikalischer Schätze aus der reichen Tradition Salzburgs sowie der Kammermusik des 17. Jahrhunderts. Es wurde 1999 von dem Geiger Jochen Grüner in Bremen gegründet, hat aber mittler- weile seinen Sitz in Österreich. Die Musiker waren bereits an etlichen Einspielungen bei dem Label cpo beteiligt. Angekündigt ist nun eine größer angelegte CD-Veröffentli- chung bei Challenge Records mit süddeutscher Barockmusik des 17. Jahrhunderts, nebst musikwissen- schaftlicher Edition.
Die erste Aufnahme des Ensembles für Challenge Classics galt nun dem Florilegium Primum von Georg Muffat ( 1653 bis 1704) aus dem Jahre 1695. Mit diesem Opus, das fünfzig einzelne „Blumen“ – überwiegend Tanzsätze – in sieben Suiten bündelt, den Fasciculi, bedankt sich der Komponist nach seinem Wechsel von Salzburg nach Passau bei seinem neuen Dienstherrn, Fürstbischof Johann Philipp von Lamberg. Dieser habe durch seine „sothane Gnadenreiche erwärm- und Befeuchtigung so viel reiffende Krafft disen Blumen mitgetheilet, daß sie durch häufige Vermehrung zu Büschlein erwachsen, und zu einem Bund worden seyn.“
Kathrin Tröger und Jochen Grüner, Violine, Clarissa Miller und Lothar Haass, Viola, Günter Holzhausen, Violone und Veronika Braß, Cembalo, präsentieren die Suiten, die hörbar französischer Tradition entstammen, versiert, aber mit erstaunlich breitem Strich. Ein bisschen mehr Esprit und deutlich mehr Mut zum Rhythmus könnten sie meiner Ansicht nach schon vertragen.
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