Dienstag, 5. Juli 2016

Accordato - Habsburg violin music ex Vienna (Pan Classics)

Die Handschrift XIV 726 des Wiener Minoritenkonvents enthält zahlreiche erlesene Musikstücke für die Violine. Damit zählt sie zu den bedeutendsten Quellen österreichischer Barock- musik. „Ein besonderes Merkmal aller im Konvolut vereinigten Sonaten ist die Forcierung des virtuosen Elements“, schreibt Gunar Letzbor, und sinniert: „Wer hat sich wohl die Arbeit gemacht, über hundert Sonaten mit der Hand zu Papier zu bringen, wenn nicht ein Geiger, der diese Sonaten selbst musizieren konnte? Es muss ein sehr guter Violinist gewesen sein, sonst hätte er nicht gerade diese anspruchs- volle Musik notiert.“ 
Letzbor hat mit seinem Ensemble Ars Antiqua Austria bereits zwei CD mit Werken aus dieser Handschrift veröfffentlicht. Eines dieser Programme widmete er anonym überlieferter Musik, das andere Stücken speziell für skordierte, umgestimmte, Violine. Im dritten Teil, zum Abschluss dieser Serie, spielt er Sonaten von Rupert Ignaz Mayr, Bonaventura Viviani, Antonio Bertali, Johann Caspar Teubner, Johann Heinrich Schmelzer und Heinrich Ignaz Franz Biber. 
Die Einspielung ist erneut hörenswert, zumal die meisten Stücke bislang anderweitig noch nicht zugänglich sind. Auf die zukünftigen Entdeckun- gen dieses Ensembles darf man gespannt bleiben. 

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