Ein Cellist und ein Pianist spielen zusammen Tango – und wie! Wenn Friedrich Kleinhapl und Andreas Woyke diese Musik gestalten, dann hat man mitunter den Eindruck, jeder könnte Gedanken und Gefühle des anderen lesen. Doch bis zu dieser CD war es ein langer Weg: „2003 traten Andreas Woyke und ich mit Astor Piazzollas Grand Tango zum ersten Mal gemeinsam auf“, berichtet Kleinhapl. „Das war meine erste intensivere Auseinandersetzung mit Tangos und Astor Piazzolla. Dieses so unglaublich energiegeladene Stück ließ uns nie mehr los, löste eine Sehnsucht nach mehr aus. Die große Frage war aber immer: wie sollten wir zu Arrangements anderer Tangos für unsere Besetzung kommen, die so stark sind, dass sie neben dem Grand Tango bestehen können?“
Die Antwort verblüfft: Es ergab sich. In Caracas lernte Kleinhapl beim Musizieren mit dem Simón Bolívar Orchester den venezolanischen Kompo- nisten Federico Ruíz kennen. Er schrieb ein hinreißendes Arrangement von Piazzollas Adiós Nonino, die Österreicherin Dorothee Badent arrangierte Milonga del ángel. Auch der in Hollywood arbeitende Gerrit Wunder schuf Bearbeitungen speziell für die beiden Musiker. „Die Ideen flogen wie in einem Ping-Pong-Spiel zwischen uns hin und her“, so der Cellist. „Aus den Arrangements unserer Komponistenfreunde wurden sehr rasch unsere eigenen. (..) Entstanden ist dabei wahrscheinlich so etwas wie eine Mischung aus südamerikanischer Inspiration mit bewusst nicht verleug- neten europäischen Wurzeln – jedenfalls aber zumindest für uns selbst ein Rausch der Energien, Klangfarben und Stimmungen.“ Dem ist nur noch hinzuzufügen, dass Woyke und Kleinhapl ganz phantastisch mit- einander musizieren. Unbedingt anhören!
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