Da wir gerade bei Gioachino Rossini waren – eine vollständige Einspie- lung seiner Ouvertüren ist bei Naxos erschienen. Nur noch einige wenige dieser Werke erinnern daran, dass die Oper neapolitanischer Prägung einst durch eine Sinfonia eröffnet wurde – dreiteilig, und mit einem möglichst prägnanten Kopfsatz, der das Publi- kum überraschen und dazu veranlas- sen sollte, die Gespräche einzustellen und sich auf die Musik zu konzentrie- ren.
Rossinis Ouvertüren gehen darüber deutlich hinaus: Sie sind wie ein Fenster, das schon einmal den Blick freigibt auf die Handlung der jewei- ligen Oper, bevor sich dann der Vorhang hebt. Sie sind witzig, sie sind dramatisch, und sie sind unverwechselbar – jede einzelne Ouvertüre ist ein Meisterwerk. Und auf vier (CD) sind sie hier alle versammelt, von La gazza ladra bis zu Bianca e Falliero und von La Cenerentola bis zu Il barbiere di Siviglia, eingespielt vom Prague Sinfonia Orchestra unter Christian Benda. Das Orchester, eigentlich das Prague Chamber Orchestra in erweiterter Besetzung, musiziert präzise und ausgesprochen dynamisch. Und Benda arbeitet den jeweiligen Charakter der Ouvertüre klar heraus, was Rossinis musikalische Einfälle bestens zur Geltung bringt. Sehr gelungen!
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