Feruccio Busoni (1866 bis 1924) ist nicht nur als Pianist und Komponist eine Legende. Auch als Musik- pädagoge hat er vielfältige Spuren hinterlassen. So unterrichtete er in seinen letzten Lebensjahren eine Meisterklasse im Fach Komposition an der Berliner Akademie der Künste.
Auf dieser CD erkundet der italienische Pianist Marco Vincenzi eine interessante Facette im Werk seines berühmten Kollegen: Busoni hat, für Breitkopf & Härtel, Klaviertranskriptionen von fast allen Ouvertüren Franz Schuberts angefertigt. Dabei hat er sich an der originalen musikalischen Substanz zwar orientiert, aber letzten Endes doch oftmals ziemlich freie Bearbeitungen erstellt, die die Möglichkeiten des Klaviers genial ausnutzen. Ergänzt wird das Programm durch einige kleine Tänze, sehr hübsch und mitunter auch sehr virtuos durch Busoni arrangiert.
Hört man diese Transkriptionen, so will man kaum glauben, dass Busoni mit Schubert eigentlich nicht viel anfangen konnte – im Konzert hat er dessen Musik jedenfalls selten gespielt, und wenn, dann fast immer in Bearbeitungen von Franz Liszt.
Marco Vincenzi hat diese Einspielung mit großem Aufwand vorbereitet; das hat sich gelohnt, denn die CD ist wirklich interessant. Und auch klanglich bietet die Aufnahme, bei der übrigens nicht der Standard-Steinway, sondern ein Konzertflügel aus dem Hause Steingraeber & Söhne zu hören ist, reichlich Abwechslung. Meine Empfehlung!
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