Die Weihnachtszeit ist auch eine Zeit des häuslichen Musizierens. Das Klavier, als traditionelles Haus- instrument, war dabei in den letzten 150 Jahren von zentraler Bedeutung. Auch wenn es heute in vielen Familien nicht einmal mehr dazu reicht, ein simples Weihnachtslied gemeinsam zu singen – verflixt, wie war doch gleich der Text! – liegen doch jene Zeiten, in denen das souveräne Spiel auf einem Musik- instrument ganz selbstverständlich als Bestandteil der höheren Bildung galt, noch gar nicht so lange zurück. Und wer alte Notenbestände sichtet, der wird oftmals Werke für das Weihnachtsfest finden – auf jedem musikalischen Niveau.
Peter Froundjian hat aus der Vielzahl solcher Kompositionen für dieses Album einige wirkliche Perlen ausgewählt. Der Pianist, Gründer des seit 1987 alljährlich in Husum stattfindenden, international renommierten Festivals „Raritäten der Klaviermusik“, hat so einiges gefunden, was garantiert kaum jemand kennt. So spielt er die zwölf Pastorales op. 77 von Charles Koechlin (1867 bis 1950), eine Pastorale von Gustav Helsted (1857 bis 1924) Noël und Pastorale von Ignaz Friedman (1882 bis 1948) oder das Jule-Idyl von Alfred Tofft (1865 bis 1931).
Sehr schön ist auch Snöflingor op. 57 Nr. 2 des finnischen Komponisten Selim Palmgren (1878 bis 1951), der den Flockenwirbel mit impressionisti- schen Stilmitteln schildert. Carl Nielsen (1865 bis 1931) stellt in seiner Fantasie Drømmen om „Glade Jul“ die Melodie des Liedes Stille Nacht in den Mittelpunkt. Und Franciszek Brzeziński (1867 bis 1944) zeigt uns mit Noël in Pologne, mit welcher Inbrunst das Weihnachtsfest in Polen gefeiert wird.
Die Liste der Raritäten, die Peter Froundjian zusammengetragen hat, ist damit lang noch nicht vollständig. Der Pianist bestätigt mit dieser CD einmal mehr seinen Ruf als Spezialist für kaum bekannte Klaviermusik. Mit diesem Album beschert er allen Freunden eher moderner Klänge eine Kollektion faszinierender Weihnachtsmusiken, weit abseits vom Kaufhausgedudel.
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